Maja Büchel: ehemalige Stadträtin und Vorstandsmitglied

Bei den Nidauer Stadtratswahlen 2005 liess sich Maja Büchel zuhinterst auf die grüne Liste setzen, und dies als PARTEILOS. «Wenn ihr noch ein Grosi braucht…», ihre lakonische Botschaft an die vier (netten) jungen Männer. Sie machte auch nie einen Hehl daraus, dass sie lieber die Anarchist:innen Nidau gegründet hätte. Es war ihr wichtig, sich eine eigene Meinung zu bilden, eine unabhängige Stimme zu sein und eine gesunde Distanz zum politischen Betrieb, angeblichen Sachzwängen und vermeintlichen sozialen Konventionen zu wahren. 

Später wurde sie doch Mitglied der Grünen und rutschte in den Stadtrat nach, war Mitglied der Infrastruktur und der Geschäftsprüfungskommission sowie des Abstimmungsund Wahlausschusses. Als Musikantin nutzte sie den Stadtrat gekonnt als Bühne für wichtige Anliegen. Dank ihrer Vorstösse führte Nidau erstmals die KulturLegi und die Mehrweggeschirrpflicht an bewilligungspflichtigen Veranstaltungen ein.

Letztlich war sie nur sechs Jahre Stadträtin, aber sie hat die Nidauer Politik geprägt. Und ihr gesellschaftspolitisches Engagement beschränkte sich nicht auf die institutionelle Politik, denn lange Jahre setzte sie sich für Kultur, Frauen, Migrant:innen ein kurz: für ein gutes Zusammenleben und eine friedliche Welt.

Die Grünen Nidau präsidierte sie zuerst eher widerwillig ad interim und danach im CoPräsidium. Sie tat dies umsichtig im Wissen auch um die beschränkten internen Ressourcen. Sie mahnte uns zu Besonnenheit und warnte vor Perfektionismus: Mit «gut ist gut genug» rief sie uns gerne das ihr so wichtige ParetoPrinzip in Erinnerung.

Vielen Dank für alles, liebe Maja!

Florian Hitz, mitgrüner Nidauer der ersten Stunde resp. «Häuptling» auf expliziten Wunsch ihrer Kinder